Ein Blick hinter die Kulissen der bayerischen Milch- und Molkereiwirtschaft – Influencer mit Unsere Bayerischen Bauern e. V. auf Tour

Ein Blick hinter die Kulissen der bayerischen Milch- und Molkereiwirtschaft – Influencer mit Unsere Bayerischen Bauern e. V. auf Tour

Von der Milch zum Käse

„Unsere Bayerischen Bauern e. V.“ hat Familien- und Koch-Influencer wie mich ins Allgäu eingeladen, um einen Blick hinter die Kulissen einer Milch- und Molkereiwirtschaft zu werfen. Ins wunderschöne Allgäu, da war ich natürlich sofort begeistert. Aber vor allem, weil ich gerne den Dingen auf den Grund gehe und wissen möchte: Wo kommen meine Produkte eigentlich her? Werden sie sicher hergestellt? Und wie kann ich noch regionaler einkaufen?

Denn mein Motto ist: Wir sind, was wir kaufen!

Bei „Unsere Bayerischen Bauern e. V.“ findet ihr als Verbraucher Informationen zu nahezu allen landwirtschaftlichen

Bereichen: ausführliche Betriebsporträts, vielfältige Erzeugnis-Porträts, Einblicke in landwirtschaftliche Berufe, Praxistipps aus dem landwirtschaftlichen Alltag, verbrauchernahe Hinweise für einen bewussten Einkauf und vieles mehr.

Sehr interessant finde ich persönlich den Servicebereich. Dort warten Veranstaltungskalender, Einkaufsmöglichkeiten ab Hof, Freizeitangebote auf dem Land und zahlreiche Rezeptideen mit regionalen Erzeugnissen auf euch.

Gestartet sind wir mit unserer „Milch-Tour“ im Allgäu in Kimratshofen bei Allmikäs & Herz Käse. Begrüßt und begleitet wurden wir von Eva-Maria Haas, Geschäftsführerin von „Unsere Bayerischen Bauern e. V.“, und Claudia Weiß, Geschäftsführerin von milch.bayern e. V.

Einen kleinen theoretischen Einblick über die Geschichte und Grundsätze ihrer Unternehmen erhielten wir durch Herrn Dennenmoser, Geschäftsführer bei der Allgäu Milch Käse eG (kurz Allmikäs), dem Vorstandsvorsitzenden Herrn Steidele der Genossenschaft Allgäu Milch Käse eG und Herrn Sontheim, Geschäftsführer bei der Albert Herz GmbH (kurz Herz Käse).

 

 

Dabei durften wir schon direkt die Bio-Heumilch und leckeren kleinen Käsesnacks genießen, bevor es dann direkt los ging in die Umkleide.

Foto: Gudrun Muschalla

 

 

Wo mit Lebensmitteln hantiert wird, ist Reinlichkeit das A & O. Also ausgestattet mit Kittel, Haarnetz, Mundschutz und Schuhüberzieher waren wir direkt fesch eingekleidet für unseren Rundgang.

Auch während des ganzen Rundgangs gab es immer wieder Reinigungsschleusen für Hände und Schuhe.

Allmikäs - Allgäu Milch Käse eG

Foto: Gudrun Muschalla

Das bäuerliche Unternehmen ist eine 1960 gegründete Genossenschaft. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von rund 1.000 Mitgliedern und ca. 1.000 Lieferanten, die auch alle Mitglieder des Unternehmens sind. „Wir sind eine regionale Molkerei und fühlen uns auch dem Allgäu verbunden und wollen die Region insgesamt stärken“, so erzählt uns Herr Dennenmoser. Denn Ziel der Genossenschaft ist es, nicht quantitativ zu wachsen, sondern qualitativ.

Mit mehr als 180 Mitarbeitern produziert Allmikäs an den Standorten Kimratshofen und Hawangen mit einer jährlichen Milchverarbeitungsleistung von rund 400 Mio. kg.

Daraus entstehen jährlich in etwa:

  • 21.300 t Käse, davon 8.000 t Bio-Käse
  • 9.200 t Butter, davon 3.200 t Bio-Butter
  • 18.000 t Quark, davon 2.300 t Bio-Quark

Allmikäs produziert gute und gesunde Lebensmittel.

Herr Dennenmoser erklärt uns, wie wichtig dafür der Grundsatz der Nachhaltigkeit sei. Dafür wurden in den letzten Jahren zahlreiche Investitionen getätigt, z.B. in ein eigenes Blockheizkraftwerk, eine Photovoltaikanlage auf der gesamten Dachfläche, eine Wasserrückgewinnung aus Molke und Milch (0,6-0,8 L Wasser anstelle von 2 L) sowie eine Wärmerückgewinnung / Wärmeschaukel aus eigener Quelle.

Außerdem ist Allmikäs zertifiziert nach den Maßstäben des Umweltmanagements EMAS. Weitere Investitionen in Höhe von 22 Mio. sind in den kommenden Jahren z.B. für neue Verpackungskonzepte geplant.

In Kooperation mit Herz Käse und der eigenen Käsemanufaktur konnte der Energiebedarf um ca. 20-30% reduziert werden. Allmikäs vertreibt seine Produkte über die eigene Vertriebsschiene aber auch zuverlässige Partner, um hier noch mehr Käseliebhaber zu erreichen.

 

In der Milchannahme

Wir starten mit unserem Rundgang bei Allmikäs in dem Bereich für die Rohmilchanlieferung (Milchannahme). Etwa 55 LKW‘s bringen hier wöchentlich die Milch der knapp 1.000 Milch-, Bio- und Bergbauern aus der Region. Die gelieferte Milch hat eine Temperatur unter 8 Grad. Die Abnahme beginnt täglich mit Bio-Milch bis hin zur konventionellen Milch. Zur vereinfachten Reinigung hat jeder Tanklaster 2-3 Tanks u.U. auch mit unterschiedlicher Milch, wie Bio, Bio-Heumilch oder eben die konventionelle Milch.

 

 

Im Prüflabor

Jede Milch wird bei Ankunft im Prüflabor auf Antibiotika Rückstände untersucht, bei Belastung wird die Milch entsorgt.

 

Kulturen züchten – die Gesunden für den Käse

Schimmel-Kulturen werden bei Allmikäs nicht eingesetzt, nur natürliche Milchsäurebakterien die mithilfe von Fermentation hergestellt werden.

Im eigenem Kulturenraum werden einige besondere Käsereifekulturen gezüchtet. Dieser Raum ist mit steriler Luft abgetrennt.

Allmikäs gibt keine weiteren Zutaten zur Milch. Zum Käse geben sie lediglich mikrobielles Lab und etwas Salz hinzu.

Übrigens war früher alles salziger, denn heute spart man in der Menge zwei Drittel ein.

 

Die Milch bekommt ihr Fett weg

Unsere nächste Station sind die Zentrifugen. Sie sind so ähnlich wie eine große Salatschleuder aufgebaut. Dort wird die Milch auf 30 bis 35 Grad erhitzt und mit 4.000 Umdrehungen zentrifugiert, sodass das leichte Fett der Milch vom schweren Wasser der Milch getrennt wird. Beim Schleudern wird das Fett durch die feinen Löcher der Zentrifugenteller gedrückt.

Die fettarme Milch oder Magermilch, die nach der Entrahmung oder Teilentrahmung verbleibt, dient als Grundlage zur Herstellung von Magerquark, fettarmem Joghurt und Käsesorten mit niedrigem Fettgehalt.

Der aus der Milch gewonnene Rahm kann zu Butter verarbeitet oder als Zutat für cremigen Frischkäse, Weichkäsesorten mit einem hohen Fettanteil oder halbfesten Schnittkäse weiterverarbeiten werden.

Molke – das Wasser der Milch

Molke ist ein Nebenprodukt des Quarks – und der Käseherstellung. Damit die Milch fest wird, wird sie mit Milchsäurebakterien und Lab versetzt. Das Kasein, der Proteinanteil in der Milch, gerinnt. Der Käse wird also fest. Wird der Käsebruch dann geschöpft, bleibt eine Flüssigkeit zurück – die Molke.

60% der Molke werden bei Allmikäs selbst weiterverwendet. Der Rest wird weiterverkauft, z.B. die Biomolke für Babyfood oder aber zur Milchzuckergewinnung für Senf, Schokolade, Tabletten, sowie Essiggurken.

Hier ist jeden Tag Badetag

Nach dem Pressen des Käsebruchs entstehen die Käselaibe, wie hier bei Allmikäs, in riesigen Laiben/Blöcken. Jetzt dürfen sie in einem Wasserbad mit einem Salzgehalt von 20% für volle 2 Tage baden und werden dabei regelmäßig gewendet. Das Salzbad ist sehr wichtig für die Geschmacksbildung und die Struktur des Käses.

 

 

Jetzt wird’s kalt

Nun werden die Blöcke verpackt (eingeschweißt) und es geht für die Käselaibe für 2 Wochen in das Vorlager zum Abkühlen. Im Warmlager bekommen sie dann weitere 20-35 Tage Ruhe zum Reifen. Durch die Salzlaken bildet sich mit der Zeit eine schützende Käserinde.

Foto: Gudrun Muschalla

Wie kommen denn die Löcher in den Käse?

Der Reifevorgang, der die Löcher entstehen lässt, ist die Säuregärung. Der Milch werden bestimmte Säurebakterien zugeführt. Diese bauen die bei der Vergärung des Milchzuckers durch Milchsäurebakterien entstehende Milchsäure weiter ab, zu Propionsäure, Essigsäure und CO2. Zu Beginn des Milchsäureabbaus bindet sich das CO2 mit Wasser. Ist das im Käse vorhandene Wasser mit CO2 gesättigt, wird das CO2 in Gasform freigesetzt.

Foto: Gudrun Muschalla

Durch diese Rindenbildung beim Käse kann das Gas nun nicht mehr entweichen, es sammelt sich an schlecht verwachsenen Stellen im Käseteig und bildet Hohlräume, also die Löcher im Käse. Je nachdem, wie viele Bakterien in die Milch kommen und wie der Käse gelagert wird, ergeben sich kleinere oder größere Löcher.

 

 

Dann fährt der Käse auch noch Karussell

Der Käse wird nach dem Reifevorgang gedreht, da die eckigen Käselaibe durch das Reifen eine Wölbung bekommen. Mit dem Drehen der Käselaibe verschwindet diese Wölbung von selbst.

Aus Groß mach Klein

Die letzte Station auf dem Weg des Käses bei Allmikäs führt uns zu Herz Käse, denn die großen Käselaibe landen zum Großteil dort und werden bei Herz käse weiterverarbeitet, d.h. in Portionen zerkleinert, in Scheiben geschnitten oder gerieben und geraspelt. Wie auch immer wir den Käse möchten, hier wird er in Form gebracht.

Foto: Gudrun Muschalla

Auf geht’s zum Nachbarn – Herz Käse

Natürlich produziert Herz Käse auch eigenen Käse, ganz ähnlich wie bei Allmikäs, wie uns Herr Sontheim erklärt. „Unser erstes Ziel ist es, stets die Wünsche und Ansprüche unserer Kunden zu erfüllen. Modernste Technik, qualifizierte Mitarbeiter und höchste Qualitäts- und Hygienestandards bilden die Grundlage dafür. Eine Selbstverständlichkeit ist für uns eine lückenlose Überwachung der Prozesse, von der Rohstoffanlieferung bis hin zur Auslieferung der verpackten Käsespezialitäten. Unabhängige Institutionen und Auditoren überprüfen regelmäßig angekündigt sowie unangekündigt die Lebensmittelsicherheit und Hygiene unseres Betriebes.“

Leider fand ein unangekündigtes Audit an diesem Tag bei Herz Käse statt. Daher war der direkte Einblick in den Betrieb nur sehr klein.

Herz Käse bieten neben einer breiten Auswahl an Standardsorten und Käsespezialitäten auch anspruchsvolle Lösungen für externe Käsereien und Handelskunden. Der Abpackspezialist übernimmt das Schneiden und Verpacken des Käses auch von Allmikäs. Ob gerieben, gewürfelt, als Scheiben oder Stücke, Herz Käse macht es möglich. Etwa 14.000 Tonnen Hart- und Schnittkäse werden in verschiedenen Varianten jährlich für Kunden weiterverarbeitet.

Foto: Gudrun Muschalla
Foto: Gudrun Muschalla
Foto: Gudrun Muschalla

 

Herz Käse produziert mit seinen ca. 100 Mitarbeitern kleine Käselaibe, schmiert diese jedoch nicht mehr von Hand. Diese schwere Arbeit, denn ein Käselaib wiegt ca. 30 kg, übernimmt bei Herz Käse ein Schmierroboter. Alle 2 Tage werden die Laibe aus dem Regal gehoben und mit Salzlake eingeschmiert.

Eine Besonderheit ist mit aufgefallen, denn Herz Käse besitzt das Siegel Halal.

Ähnlich den Bio-Siegeln oder auch den jüdischen Kosher-Siegeln für Speisen, gibt es sogenannte Halal-Zertifikate im Handel. Damit soll erreicht werden, dass die Halal-Regeln bei der Herstellung von Produkten eingehalten werden. „Halal – Helal“ – steht für „erlaubt“, „zulässig“ oder „rein“.

Die Käsemanufaktur bei Allmikäs – hier wird Hand angelegt

Allmikäs stellt seit 2014 in seiner Käsemanufaktur auch kleine handliche Käselaibe für die Frischetheke her. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Bio-Käse. Aber auch konventioneller Käse findet sich dort wieder.

Foto: Gudrun Muschalla

TIPP

Viele dieser leckeren Käsesorten findet ihr bei EDEKA oder Kaufland. Achtet doch mal auf das Logo von Allmikäs und Käsemanufaktur Allgäu

Hier entsteht auch der aromatische Tilsiter, dessen kleine Löcher übrigens bereits vor der Reifung entstehen. Er wird vor der Reifung in Formen verteilt und nicht gepresst. Die lockere Schichtung des Käsebruchs lässt dann die kleinen Löcher entstehen.

Foto: Gudrun Muschalla
Foto: Gudrun Muschalla
Foto: Gudrun Muschalla
Foto: Gudrun Muschalla

Käse schmieren

Die Käselaibe werden noch von Hand geschmiert und reifen dort bei 94% Luftfeuchtigkeit und 14-15 Grad.

Die Käselaibe werden täglich mit Salz, Wasser und Kulturen von Mikroorganismen gebürstet (geschmiert). Erst diese Schmierreifung gibt dem Käse sein typisches Aroma und seine charakteristische Rinde.

Per Hand ist das eine sehr arbeits- und zeitintensive Tätigkeit.

Da war doch noch was … Butterei & Quarkerei

Aber natürlich haben wir nicht nur den Käse auf seinem Weg verfolgt, denn Allmikäs hat auch eine Butterei & Quarkerei.

Butter oder Butter?

Die Bauernbutter war früher nach 3 Tagen ranzig und hat heute eine Haltbarkeit von ca. 40 Tagen. Das liegt daran, dass heute kein keimhaltiges Wasser mehr verwendet wird. Aus diesem Grund hat die Butter heute eine längere Haltbarkeit.

Grundsätzlich unterscheidet man drei Buttersorten: Süßrahmbutter, Sauerrahmbutter und mildgesäuerte Butter. Die Unterschiede der Buttersorten liegen in ihrer Herstellungsweise, ihrem Geschmack sowie ihrer Verwendung.

Foto: Gudrun Muschalla
  • Mildgesäuerte Butter – des Deutschen Nr. 1
    Hierfür werden nach der Trennung von Butterkügelchen und Buttermilch Milchsäurekulturen hinzugefügt.

    Die mildgesäuerte Butter eignet sich gut als Unterlage für Käse, Wurst und säuerliche Marmeladen. Sie können sie aber auch für Aufläufe und Gemüse verwenden.
  • Süßrahmbutter – des Deutschen Nr. 2
    Hier wird auf die Zugabe von Milchsäurekulturen verzichtet.

    Süßrahmbutter schmeckt sahnig und mild, deshalb ist sie auch zum Backen von Keksen, Kuchen und Torten besser geeignet als die anderen Varianten mit einem säuerlichen Geschmack.

  • Sauerrahm Butter
    Sie wird während der Herstellung mit Milchsäurekulturen versetzt. Allerdings geschieht das gleich zu Anfang, also noch bevor der Rahm geschlagen wird und sich feste und flüssige Bestandteile trennen. Dadurch wird auch die Buttermilch sauer, die während des Schlagens entsteht.

    Sie empfiehlt sich besonders für herzhafte Speisen wie Gulasch, Braten oder Eintöpfen.

Quark – Mein liebstes Milchprodukt

In der Quarkerei werden ca. 20 Tonnen Quark im Jahr hergestellt und abgefüllt. Produziert wird der Quark durchgehend in 5-6 Tagen in drei Arbeitsschichten, somit 24 Stunden/täglich.

Interessant ist hier die Verpackungsstraße, denn der Quarkbecher wird vor Ort im Tiefziehverfahren aus Folie hergestellt, mit Quark gefüllt und anschließend wird die Deckelfolie verschweißt. Danach werden die zusammenhängenden Becher zu Einzelnen ausgestanzt.

Foto: Gudrun Muschalla

Zu Besuch bei Familie Heinle und ihren glücklichen Tieren

Foto: Gudrun Muschalla

 

Einen der ca. 1000 Bauern, der seine Milch an Allmikäs liefert, durften wir besuchen. Es ist einer der 84 Bio-Heumilch-Bauernhöfe, die Allmikäs mit ihrer Milch beliefern und der der Familie Heinle im Moss in Legau gehört.

Heumilch, das heißt grasende Kühe im Freien, blühende Wiesen und duftendes Heu – kurzum Natur pur.

 

Auf dem Bio-Heumilch Bauernhof erhalten die Kühe das Futter angepasst an den Lauf der Jahreszeiten: Im Frühjahr und Sommer grasen sie in der Regel auf der Weide. Dort fressen sie alles, was die Weide bietet. Wohlschmeckendes Gras und Kräuter, wie z.B. Wiesenschwingel, Wiesenrispe, Weißklee, Knaulgras, Wiesenfuchsschwanz, Rotklee, Spitzwegerich oder Löwenzahn. Im Winter werden die Tiere dann mit Heu versorgt, welches teilweise mit Getreide oder Futterrüben angereichert wird.

Nicht umsonst gilt Heumilch als die ursprünglichste Form der Milchherstellung, denn: „so naturnah wird sonst keine Milch hergestellt“, wird uns erklärt.

Je größer der Artenreichtum der Wiesen, umso ausgeprägter ist der Heumilchgeschmack. Doch Heumilch schmeckt nicht nur besser. Wer regelmäßig Heumilch oder Bio-Milch trinkt, kann auch für seine Gesundheit etwas Gutes tun: Heumilch und Bio-Milch aus umfassender Weidehaltung enthalten Studien zufolge nahezu doppelt so viele Omega-3-Fettsäuren wie herkömmliche Milchprodukte.

Dazu muss man wissen: Diese lebensnotwendigen Fettsäuren kann unser Körper nicht selbst produzieren. Insofern passen Heumilch- und Bio-Milchprodukte ideal zu einer ausgewogenen Ernährung.

Hier hat jeder seine Aufgabe, denn die ganze Familie hilft zusammen. Um Ziegen, Hasen, Hühnern und Katzen kümmern sich die Kinder. Frau Heinle ist als leidenschaftliche Imkerin für den Honig zuständig. Es leben hier aktuell 27 Kühe und 4 Kälbchen, die täglich versorgt werden.

Die Kühe werden täglich zwei Mal gemolken und ein Mal täglich von den Milchtanklastern abgeholt, die die Milch zur Molkerei Allmikäs bringen. Übrigens: Der Weg der Milch von der Kuh in den Supermarkt dauert ca. 7 Tage.

Was für ein wunderschöner Bauernhof, mit so viel Liebe zu den Tieren. Das ist dort überall spürbar!

Alpwirtschaft Butterblume Bergwies Bio-Käserei und Erlebnisbauernhof

Zum Ausklang des Tages durften wir die Alpwirtschaft Butterblume besuchen, mitten in der schönen Natur des Allgäus mit Bergpanoramablick.

In dieser Genusswelt präsentierte uns die Wirtsfamilie die facettenreiche Verbindung von Natur, biologischer Landwirtschaft und Lebensmitteln. Von Mai bis August bleiben die 40 Kühe aus dem Tal auf der Alp, ihre Milch ist die Grundlage für den eigens produzierten Biokäse. Dauerhaft wohnen dort aber auch noch Schweine, Pferde und Hühner.

Außerdem wachsen dort auf den Weiden ca. 40 Apfelbäume alter Sorten (70 Jahre). Aus diesen wird hier eigener Apfelsaft produziert.

Das Speiseangebot der Alpwirtschaft ist wirklich wahnsinnig lecker. Schaut euch mal diese Brotzeitplatte oder die Käsespätzle an – ein Gedicht!

 

In der Biokäserei kommt die Milch direkt vom Melkstand über unterirdische Leitungen an. Dabei hat sie kuhwarme 38 Grad. Die Käserei produzieren etwa 1.400 bis 1.500 Käselaibe jährlich in verschiedene Sorten. Natürlich kann man in der Schaukäserei bei der Herstellung gerne zuschauen und den Käse direkt kaufen bzw. verkosten.

Das Speiseangebot der Alpwirtschaft ist wirklich wahnsinnig lecker.
Schaut euch mal diese Brotzeitplatte oder die Käsespätzle an – ein Gedicht!

Das Ende eines schönen Tages

Dieser Tag war informativ, aufregend und erlebnisreich für uns Influencer und die vielen Kinder, die dabei sein durften. Alles war perfekt organisiert und alle Betriebe, die wir besuchen durften, sind sehr offen auf unsere Fragen eingegangen.

Die „Milch-Tour“ mit „Unsere Bayerischen Bauern e. V.“ hat mich davon überzeugt, noch bewusster darauf zu achten, regionale Milch- und Milchprodukte zu kaufen. Für mich haben regionale Milch- und Milchprodukte großes Potenzial und können unser Leben verbessern!

Man könnte sagen – wir sind, was wir kaufen!

Meine Vorstellung davon, Mensch, Tier, Natur und Umwelt in ein Gleichgewicht zu bringen, konnte ich während der Tour auf jeden Fall erkennen.

Aber natürlich habe ich auch noch ein paar Anregungen und Tipps gesammelt, die ich gern an euch weitergeben möchte.

 

Die VORTEILE regionaler Produkte:

  • die hohe Qualität der Produkte
  • Man weiß, von wem und woher die Produkte kommen
  • Man stärkt die Landwirtschaft und das Handwerk
  • verlässliche Versorgung mit Lebensmittel
  • kürzere Transportwege (geringerer CO2-Ausstoß)

 

Käse Tipps zum Einkaufen, zur Aufbewahrung und zur Anwendung

  • Frischkäse eignet sich optimal als Soßenbasis und Brotaufstrich. Er ist auch Zutat in Süßspeisen, wie Käsekuchen oder z.B. als Mascarpone in Tiramisu.
  • Weichkäsesorten und würzige, gut gereifte Hartkäsesorten schmecken super auf einer Käseplatte mit etwas Obst, Chutney, Senf und Crackern oder zu Pasta.
  • Schnittkäse kann gut geraspelt werden und ist daher optimal zum Gratinieren. Hier gilt: Je höher der Fettgehalt, desto knuspriger wird die Kruste!
  • Je mehr Wasser, desto kürzer ist der Käse haltbar.
  • Käse ist in der Kühlschrankmitte gut aufgehoben und reift während der Lagerung nach.
  • Frischkäse sollte luftdicht, Weichkäse luftdurchlässig aufbewahrt werden. Hart- und Schnittkäse können in Pergamentpapier, Bienenwachstüchern oder Frischhaltefolie eingewickelt werden.
  • Käse 30-45 Minuten vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank nehmen, damit sich die Aromen entfalten können.
  • Gewachste Rinde immer entfernen. Gereifte Naturrinde, z.B. bei Edelschimmelkäse, oder mit Kräutern oder Asche aromatisierte Rinde kann mitgegessen werden.
  • Blauer Schimmel (außer Edelschimmelkäse) ist ungesund und darf nicht verzehrt werden. Weißer Schimmel kann verzehrt werden.

Wie erkenne ich, dass die Produkte aus Bayern kommen?

Milchcode-Suchmaske

Zum Abschluss habe ich noch ein leckeres Rezept
für euch:

Allgäuer Käsespätzle mit Röstzwiebeln

Zutaten

400 g Mehl
4 Eier
125 ml Mineralwasser, spritzig
1/2 TL Salz

100 g Emmentaler oder Appenzeller
150 g Bergkäse
Salz
Pfeffer
etwas Muskatnuss

5 Zwiebeln
2 EL Butterschmalz

Zubereitung

Mehl mit Salz in einer Schüssel vermischen und eine Mulde hineindrücken. Eier und Mineralwasser dazugeben und alles nach und nach vermengen. Den Teig aufschlagen bis er glänzt und Blasen wirft. Den Teig abgedeckt 15-20 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.

TIPP: Sollte der Teig zu fest sein, etwas Wasser einarbeiten.

Die Zwiebeln schälen und in dünne Ringe schneiden. Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebeln darin bei mittlerer Hitze in 12-15 Minuten unter gelegentlichem Rühren goldbraun rösten. Dann herausnehmen und auf etwas Küchenpapier abtropfen lassen.

Beide Käsesorten grob reiben.

Reichlich Salzwasser in einem großen Topf zum Kochen bringen und den Backofen auf 120 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.

Den Spätzleteig portionsweise durch eine Spätzlereibe in das Wasser drücken oder von einem Brett hineinschaben. Sobald die Spätzle an die Oberfläche steigen, mit der Schaumkelle herausheben, gut abtropfen lassen und in eine große ofenfeste Pfanne geben. Jede Spätzleportion immer mit etwas geriebenem Käse einschichten und in den vorgeheizten Ofen geben. Weitermachen bis der Spätzleteig verarbeitet ist.

Käsespätzle im Ofen erhitzen, bis der Käse geschmolzen ist, dann aus dem Ofen nehmen und die Röstzwiebeln darüber geben.

Danke

Herzlichen Dank an den Veranstalter „Unsere Bayerischen Bauern e. V.“ und die besuchten Betriebe für diese tiefen und sehr offenen Einblicke hinter die Kulissen!

Lieben Dank an Flo und das ganze DDB Team für die großartige Organisation, sowie der lieben Gudrun Muschalla (Fotografin) für ihre eindrucksvollen Bilder.

Natürlich interessiert euch sicher auch mit welchen Kolleginnen von Instagram ich hier gemeinsam unterwegs war:

  • Alexandra @kuhlinarisch
  • Anja @femily.hashtagt
  • Nadine @_linileinchen
  • Stephanie @einpluseinistsechs
  • Sophia Anna @lifestyle.mom
  • Evi @evisachenbacherstehle

Lieben Dank auch an euch für die spannenden Gespräche und den Spaß den wir gemeinsam hatten.

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